Geschichten und Stimmen von Europa bis Zentralasien
30 Jahre diplomatische Beziehungen
Sept—Dez
2022

Drei Musen und die Vielfalt Georgiens

Zum 30. Jahr der Wiederaufnahme der deutsch-georgischen diplomatischen Beziehungen wurde im Rahmen des Ministertreffens am 13. September im Berliner Auswärtigen Amt das Kulturabkommen unterzeichnet. Die Rolle Deutschlands während dieser drei Jahrzehnte war für die Bildung der georgischen Zivilgesellschaft und den kulturellen sowie wissenschaftlichen Austausch von großer Bedeutung. Man denke an zahlreiche Wissenschaftler, Autoren, Künstler, Sportler, Politiker, Diplomaten und Denker, die nach ihrem Deutschlandstudium der Entwicklung des Landes beigetragen und wichtige Meilensteine der deutsch-georgischen Beziehungen gelegt haben.

In diesem Zusammenhang werden drei in Deutschland schaffende Künstlerinnen, georgische Europäerinnen ein vielfältiges Programm präsentieren. Nino Haratischwili liest aus ihrem Roman „Das mangelnde Licht“, das die Freundschaft vier Frauen vor dem Hintergrund der jüngeren Geschichte Georgiens nachzeichnet. Lisa Batiashvili an der Violine und Dudana Mazmanishvili am Klavier verzaubern ihr Publikum mit einem Repertoire, das von georgischen Kompositionen über Klassiker von Bach und Brahms bis hin zu Filmmusik reicht. Tauchen Sie mit uns ein in eine andere Welt!

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Über die Künstlerinnen

© Dina Oganova

Nino Haratischwili, geboren 1983 in Tbilissi/Georgien, ist preisgekrönte Theaterautorin, -regisseurin und Romanautorin. Ihr großes Familienepos „Das achte Leben (Für Brilka)“, in 25 Sprachen übersetzt, avancierte zum weltweiten Bestseller, eine große internationale Verfilmung ist in Vorbereitung. Ihr Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Anna Seghers-Literaturpreis, dem Bertolt-Brecht-Preis und dem Schiller-Gedächtnispreis, ihr Roman „Die Katze“ und „Der General“ stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2019. Ihr neuer Roman „Das mangelnde Licht“ wurde bereits vor Erscheinen in 15 Länder verkauft. Die Autorin lebt in Berlin.

© André Josselin

Die vielfach ausgezeichnete georgisch-deutsche Violinistin Lisa Batiashvili hat enge und beständige Beziehungen zu einigen der weltbesten Orchester, Dirigenten und Solisten aufgebaut. Batiashvili ist künstlerische Leiterin der Audi Sommerkonzerte in Ingolstadt. Für das Festival 2020 entwarf sie ein Programm zur Feier des 30-jährigen Bestehens des Festivals sowie des Beethovenjahres 2020 unter dem Motto ‚Lichter Europas‘. Batiashvili steht regelmäßig mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem Royal Concertgebouw Orchestra und dem Boston Symphony Orchestra auf der Bühne. Als Exklusivkünstlerin der Deutschen Grammophon veröffentlichte Lisa Batiashvili zuletzt das Album „City Lights“ im Juni 2020.

© Davit Chalidze

Dudana Mazmanishvili, in Tiflis geboren, erhielt mit drei Jahren erste Klavierstunden von ihrer Mutter. Ihre aussergewöhnliche Virtuosität, die nie zum Selbstzweck wird sondern sich immer in den Dienst der Musik stellt, wurde bei zahlreichen Klavierwettbewerben ausgezeichnet, darunter  u.a. beim Busoni-Wettbewerb in Bozen, bei der Washington International Piano Competition, bei der Nicolai Rubinstein Competition Paris. Dudana Mazmanishvili konzertiert vor allem in Europa und Amerika. Auf Einladung von Daniel Barenboim spielte sie ein Recital beim Klavierfestival Ruhr, das auch vom Deutschlandfunk übertragen wurde. Ihre zwei CD-Veröffentlichungen hob die Fachpresse als hervorragene Empfehlung hervor. Neben ihrer Konzerttätigkeit ist sie Diplomatin, Mitglied des Europäischen Kulturparlaments und Gründerin des internationalen Tbilisi Piano Fest.