Geschichten und Stimmen von Europa bis Zentralasien
30 Jahre diplomatische Beziehungen
Sept—Dez
2022

Feierlicher Abschluss der Veranstaltungsreihe 13 Horizonte

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Die Veranstaltungsreihe „13 Horizonte“, die seit 10. September mit Filmbeiträgen, Konzerten und mehr das diplomatische Verhältnis von Deutschland zu 13 Partnerländern in den Fokus rückt, findet am 12. Dezember einen gebührenden Abschluss:

Ganz im Zeichen der äußeren Gegebenheiten und der zahlreichen Diskurse, die sich aktuell um globale Umbrüche entfalten, lautet der Titel des deutschen Beitrags „Kultur der Transformation – Transformation der Kultur“: Zu diesem Thema diskutieren Staatsminister Tobias Linder, Film- und Theaterregisseur und Schauspieler Leander Haußmann, Autor, Journalist und Filmemacher Alexej Getmann sowie Ani Menua und Julia Boxler, die mit ihrem erfolgreichen Podcast „X3“ ihre Migrationserfahrungen teilen, sowjetischen und postsowjetischen Erinnerungssplitter reflektieren und mit ihren Gästen an dem Konzept PostOst feilen.

Moderiert von Marie-Christine Knop diskutieren die Panelist_innen u.a. Fragen zur Vernetzung Deutschlands mit den östlichen Partnern nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, den Beitrag von Kultur zur gegenseitigen Annäherung und halten dabei auch Ausschau nach neuen Horizonten. Denn besonders in schwierigen Zeiten können Kultur- und zivilgesellschaftliche Kontakte wichtige Impulse liefern, die zum Gelingen des nachhaltigen Austauschs beitragen.

Als Beitrag zur internationalen Filmreihe bei „13 Horizonte“ wird das preisgekrönte Drama „Adam & Evelyn“ (Deutschland, 2018) gezeigt, in dem Regisseur Andreas Goldstein den gleichnamigen Wenderoman von Ingo Schulze vielschichtig verdichtet.

19:00 Uhr – Begrüßung, Panel-Diskussion und anschließender Empfang
20:40 Uhr – Beginn Film-Screening

Über die Panelisten

Leander Haußmann, 1959 in Quedlinburg geboren, studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin und war danach an verschiedenen Theatern in der DDR tätig. In den 90er Jahren war er Regisseur am Deutschen Nationaltheater Weimar. Seine Intendanz des Schauspielhauses Bochum von 1995 bis 2000 eröffnete er unter dem Titel „Die Vaterlosen“ mit Tschechows „Platonow“. Zu seinen Theaterinszenierungen gehören u.a. „Die Legende von Paul und Paula“ (Volksbühne Berlin, 2000), „Der eingebildete Kranke“ (Thalia Theater Hamburg, 2001) und „Hamlet“ (Berliner Ensemble, 2013). Einem breiteren Publikum ist Leander Haußmann auch als Filmregisseur bekannt, etwa von „Herr Lehmann“ (2003). Seinen Durchbruch erlebte er mit dem Film „Sonnenallee“ (2000), der mit „NVA“ (2005), einer Komödie über den Alltag in der Nationalen Volksarmee der DDR, und „Leander Haußmanns Stasikomödie“ (2022) eine gelungene DDR-Trilogie bildet.

© privat

Alexej Getmann, 1983 in Temirtau (Kasachstan) geboren, hat ein abgeschlossenes Studium der Medienwissenschaften (Diplom) an der Universität zu Köln und arbeitet als freier Autor, Journalist und Filmemacher. Er hat an zahlreichen Dokus und Reportagen für das Öffentlich-Rechtliche Fernsehen mitgewirkt, aber auch freie und künstlerische Projekte umgesetzt: Sein Debut-Dokumentarfilm „Ich bin nicht krank – ich bin schwul“, über die Probleme eines Homosexuellen in Kasachstan, gewann 2015 auf dem Filmfest Homochrom in Köln den Zuschauerpreis sowie den „Special Jury Price Award“ auf dem Central Asian Documentary Film Festival (CADF) in Almaty, Kasachstan. Auch sein zweiter Dokumentarfilm „Der weite Weg zurück“ über das russlanddeutsche Theater in Niederstetten, bekam national und international große Aufmerksamkeit.

© Stefan Haehnel

Ani Menua (*1983 in Jerevan, Armenien) und Julia Boxler (*1986 in Kasachstan) hosten und kuratieren gemeinsam den Podcast X3: „Unsere eigene Migration treibt uns dazu, uns intensiv mit den Herausforderungen migrantischer Lebensweisen zu beschäftigen: Dabei landen wir immer wieder in unserer sowjetischen und postsowjetischen Kindheit der 80er und 90er Jahre zwischen Kasachstan, Armenien, Russland und Deutschland. Wer einen differenzierten Zugang und einen Einblick in diese diverse Gruppe von Migrant*innen, Ankommensschwierigkeiten oder Identitätsstruggles sucht, ist bei X3 gut aufgehoben. In Gesprächen mit Gäst*innen tauschen wir uns über Erfahrungen, Erwartungen, Erinnerungen, Hintergründe sowie die Geschichte aus und geben so eine Stimme einer ganzen Generation von Russlanddeutschen+.“ zum Podcast

Über „Adam & Evelyn“

Ein flirrend heißer Sommer 1989 im Osten Deutschlands. Adam arbeitet als Schneider und Fotograf, seine hübsche Freundin Evelyn ist Kellnerin. Ihren Urlaub wollen die beiden am Balaton verbringen. Nur lieben die Frauen Adams schöne Kleider und manchmal auch ihn. Als Evelyn Adam mit einer anderen erwischt, fährt sie ohne ihn mit einer Freundin und deren Westcousin nach Ungarn. Um die Beziehung zu retten, steigt Adam in seinen betagten Wartburg und reist ihr hinterher. Als Ungarn unerwartet die Grenzen nach Österreich öffnet, wird die Flucht in den Westen zur ungeahnten Möglichkeit: Adam und Evelyn müssen sich entscheiden.