Die Stoffe, aus denen Träume sind – Kunst und Kunsthandwerk aus Usbekistan

Die bildenden Künste haben einzigartige Arten und Gattungen hervorgebracht, die die Weltkunst bereichern. Eine Auswahl können Sie in dieser Ausstellung kennenlernen, die prächtige Suzanis den Meisterwerken von usbekischen Künstlern gegenüberstellt. Die Werkauswahl greift die Sehgewohnheiten euroäischer Kunstliebhaber auf, ohne die Besonderheiten der usbekischen Kunst einzuschränken. Freuen Sie sich auf Bilder, die das Leben der Menschen, die einzigartige Natur, den Zeitgeist und ein bestimmtes Bild der usbekischen Zeitgenossen widerspiegeln. Und lassen Sie sich überraschen: Die Werke können trotz kultureller, traditioneller und natürlicher Unterschiede an europäische Themen anknüpfen.

Denn beim Betrachten wird zum Einen deutlich, wie viele Berührungspunkte es zwischen der deutschen und der usbekischen Gesellschaften gibt. Gleichzeitig geben die Bilder Einblick in die Geschichte Usbekistans, in seine Entwicklung während der Sowjetzeit und in seine modernen Anfängen. Auch kann man eindrucksvolle Parallelen zwischen der künstlerischen bzw.  kulturellen Entwicklung in Deutschland und Europa erkennen. Die ausgestellten Künstler sind Repräsentanten eine multinationalen, multikulturelle Gesellschaft war. Bakhodir Jalal strebt mit seinem künstlerischen Ansatz nach Selbsterkenntnis, nach dem Verständnis der Harmonie zwischen Menschen und Universum. Seine Gemälde entfalten sich wie Fantasiegeschichten, die dem Menschen seinen Platz in diesem riesigen, sich drehenden Kosmos offenbaren. Akmal Nur wiederum widmet sich dem Thema der Liebe: Satte Farben und delikate Zärtlichkeit erfüllen jeden Pinselstrich seiner leuchtenden Gemälde.

Dem gegenüber stehen die prachvollen Suzanis – bestickte Decken und Wandbehänge –, die das edle Kunsthandwerk der usbekischen Stickerei ehren. Im Zentrum der Ausstellung steht die besondere Verbindung, die Suzanis zwischen den Frauen verschiedener Generationen schafft: Zum einen sind Suzanis Bestandteil der Mitgift von Mädchen in Usbekistan, zum anderen ist ihre Anfertigung eine explizit weibliche Tradition. Die Motive der Suzanis stehen für Freude, Fruchtbarkeit, langes Leben, Wohlstand, gute Gesundheit und Gastfreundschaft ins Haus, sollen aber auch den bösen Blick vom Haus und der Familie abwehren.

„Mit dieser Ausstellung wollen wir nicht nur moderne Werke zeigen, sondern auch die großen Meister der Vergangenheit ehren, die die Künstler von heute so inspiriert haben. Die usbekischen Künstler, die fest in ihrem jahrhundertealten Erbe verwurzelt sind und denen die symbolischen Motive der Volkskunst im Blut liegen, werden noch viele große Werke schaffen.”

– Botschaft der Republik Usbekistan